Chronik

Der Brandschutz in Hainstadt hat eine bereits über 100 Jahre alte Tradition. Aus alten Archivunterlagen geht hervor, dass bereits 1897 die erste Saug-Druckspritze der Gemeinde Hainstadt in Dienst gestellt wurde. Diese Spritze wurde für 1170 Goldmark durch die Gemeinde Hainstadt bei der Metallgusswarenfabrik Justus Christian Braun in Nürnberg (Vorläufer der Fahrzeugfabrik Ansbach Nürnberg – Faun GmbH) gekauft. Sie ist heute noch im Feuerwehrmuseum auf der Burg Breuberg zu besichtigen.


Bis zum Jahre 1934 verfügte die Gemeinde Hainstadt über eine Pflichtfeuerwehr, der alle männlichen Einwohner zwischen dem
21. und dem 50. Lebensjahr angehören mussten und die von Wilhelm Wörner als Feuerwehrkommandant geführt wurde.


Im Jahre 1934 wurde die Freiwillige Feuerwehr Hainstadt unter dem damaligen Bürgermeister Ludwig Sauerwein gegründet. Erster Kommandant war Johannes Schwinn VI., der dieses Amt bis 1936 innehatte. Sein Stellvertreter war Friedrich Old. Heinrich Volk bekleidete das Amt des Hornisten. Leonhard Wörner und Adam Neff waren als Sanitäter aktiv. Die ersten Eintragungen im Kassenbuch stammen vom 26. August 1934 über die Einnahme von Beiträgen in Höhe von 24,50 Reichsmark durch den Kassierer Horn. Der Kassenbestand im Gründungsjahr betrug 22,88 Reichsmark.


Bereits im Gründungsjahr fand eine Trennung zwischen aktiven und passiven Mitgliedern statt. Im Jahr 1935 wurden bereits 46 Personen als passive Mitglieder geführt.


Von 1936 bis zu seiner Einberufung zum Wehrdienst im Jahre 1939 führte Philipp Orth die Wehr. Anschließend und über die Kriegsjahre hinaus, bis zum Jahre 1956, stand Leonhard Neff als Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr vor.


Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurden viele Feuerwehrmänner zur Wehrmacht einberufen. Nach der Bombardierung von Darmstadt mussten Hainstädter Feuerwehrmänner zur Brandbekämpfung nach Darmstadt ausrücken. Erst mit Beginn der fünfziger Jahre fand wieder ein Vereinsleben statt.


Bei der Jahreshauptversammlung am 16. Januar 1953 wird der seitherige Kommandant Leonhard Neff wiedergewählt. Sein Stellvertreter und Rechner wird Johann Schwinn und Gerätewart Helmut Orth. Das Richtfest für das neue Feuerwehrgerätehaus fand am 22. Oktober 1953 statt. Am 1. März 1956 wird Johann Schwinn Kommandant und Ortsbrandmeister, sein Stellvertreter wird Ernst Flath. Leonhard Neff wird für sein Wirken in der Feuerwehr Hainstadt seit 1927 und als Kommandant zum Ehrenmitglied ernannt.


Das Kreisfeuerwehrfest wird im Jahre 1957 vom 22. – 23. Juni in Hainstadt veranstaltet. Mit dem Gewinn konnte eine neue Magirus Tragkraftspritze TS 8/8 und im Jahre 1958 ein Volkswagen Kleinbus von den Veith-Werken erworben werden, wodurch die Hainstädter Feuerwehr mit einem Einsatztrupp motorisiert war. Die Anschaffung der Tragkraftspritze wurde notwendig, da die alte Bachert-Motorspritze bei der Unwetterkatastrophe vom 19. Mai 1953 beschädigt wurde.


Im Jahre 1963 übernimmt Georg Schäfer das Amt des Ortsbrandmeisters. Im gleichen Jahr wird der Spielmannszug der Feuerwehr Hainstadt gegründet. Erster Stabführer wurde Reinhard Weber.


Ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 „Faun“ wurde im Mai 1964 in Dienst gestellt. Das Bezirksfeuerwehrfest des Löschbezirkes Sandbach/Neustadt wurde 1964 in Hainstadt durchgeführt.


1965 erfolgte die Aufstellung einer Jugendgruppe. Im Jahr 1968 wurde daraus offiziell die Jugendfeuerwehr Hainstadt gegründet. Im Jahre 1965 erfolgte der Ankauf eines VW-Pritschenwagens.


Eines der größten von der Hainstädter Wehr durchgeführten Feste war das Kreisspielmannzugtreffen vom 22. Juni – 24. Juni 1968. Höhepunkt war der Auftritt von „Ernst Mosch und den Egerländer Musikanten“.


 

Die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges (Ford Transit) erfolgte im Jahr 1971.


Im Jahre 1972 wurde durch die Verabschiedung des Brandschutzhilfeleistungsgesetzes eine gesetzliche Trennung zwischen Einsatzabteilung (aktiv, heute weitgehend von der Stadt Breuberg finanziert) und dem Verein als eine gesellschaftliche Funktion geschaffen. Seit 1975 wurde regelmäßig, einmal im Jahr ein Tag der offenen Tür zur Information der Bevölkerung und Beschaffung weiterer Vereinsmittel durchgeführt.


Zum ersten Mal wurde 1978 ein Kreisjugendfeuerwehrtag in Hainstadt veranstaltet, fünf weitere folgten in den Jahren 1983, 1990, 1998, 2003 und 2013.


Nachdem das LF 8 1976 auf der Fahrt zu einem Feuerwehrfest durch einen Unfall so stark beschädigt wurde, so dass eine Reparatur wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll war, wurde 1979 als Ersatz ein TLF 8/18 (MB 911) in Dienst gestellt.


       Traditionsgemäß wurde seit 1979 in der Nikolauszeit ein Abend veranstaltet, in dem der Nikolaus Geschenke an die kleinsten Bürger von Hainstadt verteilte.
Diese Nikolaustage werden seit 1999 vom Vereinsring Hainstadt durchgeführt. Zu dieser Zeit setzte sich der Fuhrpark aus einem VW-Bus Pritschenwagen, einem Ford Transit TSF und dem TLF 8/18 zusammen.


Unter Georg Schäfer wurde sukzessive die Ausrüstung der Wehr verbessert. Zeugnis hierfür ist die Anschaffung einer hydraulischen Rettungsschere (Marke RRG) aus Mitteln des Feuerwehrvereines im Jahre 1980 und eines Spreizers 1984.


In den Jahren 1981/82 erfolgte der Umbau der Wohnung über der Fahrzeughalle zu einem Lehrsaal, Büro, Küche und Toiletten. Die Arbeiten hierfür wurden von der Einsatzabteilung in Eigenleistung durchgeführt. 1984 wird Volker Schnellbacher in das Amt des Wehrführers und 1. Vorsitzenden gewählt.


Die ersten Meldeempfänger für die Einsatzabteilung wurden 1985 angeschafft. Im gleichen Jahr wurde die Wettkampfmannschaft zum ersten Mal Kreissieger bei den Feuerwehrleistungsübungen und die Fahrzeughalle wurde renoviert.


Im darauffolgenden Jahr wurde das 1. Kastanienfest veranstaltet (1986).


Aus Vereinsmitteln und durch Spenden finanziert wurde 1988 ein neuer VW-Transporter (Doppelkabine Synchro) und durch eine Landesbeschaffungsaktion ein neues TSF (VW LT 35) in Dienst gestellt.


Die ehemaligen Amtsräume im alten Rathaus wurden 1991 der Jugendfeuerwehr zur Verfügung gestellt, welche diese zu einem Jugendraum mit Büro und Küche ausbaute. Heute wird der Jugendraum auch teilweise vom Schachclub Breuberg für Rundenspiele genutzt.


Die permanente Verbesserung und Erneuerung der Ausrüstung spiegelt sich in der Anschaffung von 2 Chemikalienschutzanzügen aus Vereinsmittel 1995, sowie der Ersatzbeschaffung der TS 8/8 (Fa. Ziegler Ultra Power) 1999 und des hydraulischen Rettungssatzes im Jahre 2000 wieder.


Bei der Jahreshauptversammlung 1999 erfolgte die Trennung der Ämter Wehrführer und Vereinsvorsitzender. Dieter Sauerwein übernahm das Amt des Wehrführers und Jens Hallstein wurde Vereinsvorsitzender.


Am 26.04.2000 wird der Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Michelstadt eingetragen.


Im Jahre 2001 wurde das Büro im Feuerwehrgerätehaus erweitert und renoviert.


2002 wurde die persönlichen Ausrüstung der Einsatzabteilung weiter verbessert und für jede Einsatzkraft eine Taschenlampe UKE4AA angeschafft. Außerdem schaffte der Feuerwehrverein einen Auer Hochdrucklöscher HiPress 6l an.


Im Jahr 2005 wurde durch die Mitglieder der Einsatzabteilung eine neue Fahrzeuggarage in Eigenleistung gebaut. Der Bau wurde aufgrund der Bemängelung der Stellplatzsituation im eigentlichen Gerätehaus notwendig.


In 2006 erfolgte die Anschaffung eines Mannschaftstransportfahrzeuges (VW LT35). Aufgrund der bis dahin schlechten Parkplatzsituation wurden in diesem Jahr neue Parkplätze sowie eine zweite Hofeinfahrt durch die Stadt Breuberg mit Eigenleistung der Feuerwehr geschaffen.


Das 40 jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr wurde im Jahr 2008 mit einem Spielenachmittag im Rahmen des Kastanienfestes begangen. Aus diesem Anlass wurde im September zusätzlich ein Rockkonzert in der Turnhalle veranstaltet.


Als Ersatz für das aus dem Jahr 1979 stammende TLF 8/18 wurde zum Tag der offenen Tür am 28.September 2008 ein neues TLF 20/24 angeschafft und übergeben.


Im Jahr 2009 feierte die Feuerwehr Hainstadt ihr 75 Jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde ein Komersabend in der Sporthalle ausgerichtet. Außerdem wurde in                                                          diesem Jahr Christian Seibert zum Vereinsvorsitzenden gewählt.


Im Rahmen des Kastanienfestes 2010 wurde das neue Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser als Ersatz für das in die Jahre gekommene TSF und den VGW übergeben. Der VGW wurde abgelastet und zu einem Gerätewagen umgetauft.


Im Jahr 2012 hat die Feuerwehr Hainstadt wie auch die restlichen Stadtteile Breubergs auf den neuen Tetra-Digitalfunk umgestellt. Vorerst allerdings nur den Einsatzstellenfunk,
der Fahrzeugfunk wurde 2016 endgültig auf Digitalfunk umgestellt.


Um die Arbeit der Einsatzleitung bei größeren Einsätzen zu erleichtern, wurde bei der Jahreshauptübung der Feuerwehren der Stadt Breuberg im November 2013 ein neu beschaffter Einsatzleitwagen in Dienst gestellt. Dieser verfügt unter Anderem über zwei PCs, zwei Funkarbeitsplätze und diverse Einsatzunterlagen.


Um die Zukunft der Feuerwehr sicherzustellen und den Nachwuchs weiter zu fördern wurden am Kastanienfest 2014 die Löschdrachen offiziell gegründet. Somit hat nun auch die Feuerwehr Hainstadt eine Kindergruppe.
In der Jahreshauptversammlung 2014 wurde Christian Orth von den aktiven Mitgliedern zum Wehrführer gewählt.


Kurz vor dem Jahreswechsel 20172018 wurden ein Teil der frühen Geschichte unserer Feuerwehr wiederlebendig.
Unsere historische Balanceleiter aus den 1930er Jahren musste ihren Unterstellplatz in einer privaten Scheune räumen, da das Anwesen
verkauft werden sollte.
Nach einigen Telefonaten konnte im Sommer 2018 einer neuer Unterschlupf im Breuberg Museum gefunden werden.

 

Den kompletten Bericht finden Sie hier: http://ff-hainstadt.de/2018/08/21/historische-leiter-kommt-ins-museum/


2024 gab es ein paar personelle Veränderungen im Ausschuss der Feuerwehr Hainstadt.
Florian Löw trat nicht mehr zur Wahl des stellvertretenden Wehrführers an, Timo Schadt wurde zu seinem Nachfolger gewählt.
Lukas Schadt wurde zum neuen Jugendwarte gewählt und beerbt hier Tobias Hallstein.
Die Leitung der Minifeuerwehr übernimmt nun auch offiziell Thorsten Schreck, der dieses Amt bereit ein Jahr kommissarisch bekleidet hat, nachdem  Stefan Schadt aus beruflichen Gründen sein Amt nicht mehr ausüben konnte.